Mit Doppelbogey zum Sieg: Daniel Gavins gewinnt Ras Al Khaimah

Der Golfspieler Daniel Gavins macht einen Aufschlag

Wie zerronnen, so gewonnen: Obwohl er am letzten Loch ordentlich Nerven zeigte, blieb der Brite Daniel Gavins beim entscheidenden Putt cool und holt sich den Sieg auf der Ras AL Khaimah Championship. Für die deutsche Delegation lief das Event der DP World Tour nicht komplett optimal.

Nach den ersten drei Tagen des Turniers im Al Hamra Golfclub lagen an der Spitze zehn Spieler nur vier Schläge auseinander. Es deutete sich bereits zu diesem Zeitpunkt ein spannender Finaltag an.

Deutsche Teilnehmer schwächeln teilweise.

Um es vorweg zu nehmen: Lediglich zwei der acht deutschen Spieler schafften den Cut. Nick Bachem, Nicolai von Dellingshausen, Maximilian Kieffer und Yannik Paul verpassten den Weg ins Wochenende jeweils um einen Schlag. Anders Freddy Schott: Er schloss das Turnier auf dem geteilten 69. Rang ab. Marcel Schneider hingegen konnte es durch eine starke -7 am Finaltag sogar bis auf den geteilten 19. Platz schaffen. Er machte sich unmittelbar nach dem Turnier mit gestärktem Selbstbewusstsein für die nächste Woche auf den Weg nach Singapur.

Die Zwillinge Nicolai und Rasmus Højgaard spielten nahezu identische Eingangsrunden und lagen nach Tag 3 mit -15 (Rasmus) und -12 (Nicolai) in aussichtsreicher Position hinter dem bis dahin Führenden Zander Lombard (-16). Beide konnten am Sonntag jedoch lediglich eine +1 ins Clubhaus bringen und landeten am Ende auf Rang 6 (Rasmus) und Rang 13 (Nicolai).

Der Sonntag hätte spannender nicht werden können. Lange Zeit gab es immer wieder Führungswechsel. Einen besonders starken Start legte Mathieu Pavon mit Birdie, Birdie, Eagle, Birdie hin. Zwischen Bahn sechs und achtzehn folgten jedoch vier Bogeys und ein Doppelbogey, so dass er sich frühzeitig aus dem Spiel um den Titel verabschiedete.

Adrian Meronk hingegen gelangen sieben Birdies und durch die 65er Finalrunde der Sprung auf den geteilten 4. Rang. Der Engländer Daniel Gavins setzte mit sechs Birdies und zwei Bogeys auf den Frontnine ein Zeichen. Auf den Backnine ließ er zwei weitere Birdies und ein Bogey folgen. Dies brachte ihn an die Spitze des Leaderboardes.

Der nach Tag 3 führende Zander Lombard zeigte in der Finalrunde Nerven und hatte bis nach Bahn 15 sechs Bogeys, drei Birdies und ein Eagle zu verzeichnen. Daniel Gavins ging daher mit zwei Schlägen Vorsprung auf die letzte Bahn (Par 5), wo sich der Kampf um den Titel nochmal dramatisieren sollte.

Packende Finalentscheidung erst auf Bahn 18

Eigentlich ganz einfach, wird sich jeder Golfer denken. Spiel entspannt ein Par, und gut ist es. Es sollte anders kommen: Gavins Nerven gingen mit ihm durch. Er verzog seinen Drive ins Aus und musste „nachladen“. Der gut platzierte zweite Drive (Schlag drei) landete Mitte Fairway. Von dort aus wollte Gavins mit dem Holz das Grün angreifen, um den Schaden in Grenzen zu halten.

Der Schlag misslang jedoch ebenfalls und landete rechts vom Grün im Wasser. Er musste droppen und es folgte eine eher „bescheidene Annäherung“ bis auf eine Entfernung von acht bis 9 Meter zur Fahne. Diesen Putt konnte Gavins anschließend sensationell einlochen. Er musste allerdings mit dem Jubel noch warten. Der hinter ihm im Flight spielende Zander Lombard legte seinen Drive perfekt im Fairway ab. Mit dem zweiten Schlag landete er kurz hinter dem Grün. Mit dem Putt aus sieben bis acht Metern zum Eagle hätte er ein Play-Off erzwingen können. Der Ball lief jedoch weniger Zentimeter am Loch vorbei und er konnte „nur“ zum Birdie einlochen.

Erst hierdurch konnte sich Daniel Gavins seines Sieges sicher sein und gemeinsam mit seiner Frau den Titelgewinn und seinen Scheck über 333.330 US-Dollar bejubeln. Nie in seinem Leben wird er sich so darüber gefreut haben, dass er einen Neun-Meter-Putt zum Doppelbogey auf der letzten Bahn einlochen konnte.

Foto: AFP

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