Pro Golf Tour: Deutschland-Rückkehrer Nicklas Staub sieht in St. Pölten

Ein Golfer präsentiert eine Trophäe

Nicklas Staub setzt sich bei seinem erst dritten Start auf der Pro Golf Tour im Stechen gegen Mike Toorop, Clement Guichard und Jean de Wouters durch. Das Quartett erreicht bei der Raiffeisen Pro Golf Tour St. Pölten an einem engen Finaltag auf dem perfekt präparierten Kurs des Golfclub St. Pölten das Gesamtergebnis von -11.

An einem bis zum letzten Schlag spannenden Finaltag bei der Raiffeisen Pro Golf Tour St. Pölten musste fast schon zwangsläufig ein Stechen über den Sieg entscheiden. Zwischenzeitlich lagen neun Spieler innerhalb eines Schlags und waren damit mittendrin im Titelkampf. Letztlich kam ein Quartett um Mike Toorop (Niederlande), Clement Guichard (Frankreich), Jean de Wouters (Belgien) und Nicklas Staub (Deutschland) bei einem Gesamtergebnis von -11 ins Ziel. Es ging zurück auf Loch 9 des Golfclub St. Pölten – und das gleich mehrmals. Erst am dritten Extra-Loch fiel die Entscheidung zugunsten des jungen Staub, der erst vor zwei Wochen seinen 20. Geburtstag gefeiert hatte und in Goldegg sein erst drittes Pro-Golf-Tour-Event spielte.

„In den drei Runden zuvor habe ich drei Mal Eisen auf der Neun abgeschlagen“, sagte Staub, der im Playoff seine Taktik an dem Par 4 änderte. „Ich hatte dabei nicht einmal eine Chance auf Birdie. Deswegen habe ich mich im Playoff für den Driver entschieden.“ Im Stechen mit den drei Kontrahenten musste eine mutigere Herangehensweise her. Nach zwei Pars belohnte sich Staub am dritten Extra-Loch für seine couragierte Entscheidung und notierte trotz eines verzogenen Drives das entscheidende Birdie. „Ich wollte ihn definitiv nicht kurz lassen, weil es der Putt zum Sieg war“, so der Gewinner der Raiffeisen Pro Golf Tour St. Pölten über seinen gelochten Zehn-Meter-Putt.

Sehnsucht nach Großeltern zieht Staub nach Deutschland zurück

Staub konnte direkt im Anschluss an das Playoff noch nicht glauben, was ihm da gerade gelungen war – dritter Start auf der Pro Golf Tour, gleich der erste Titel. „Ich bin ein wenig schockiert.“ Weniger schockierend als vielmehr faszinierend ist neben seinem bislang größten Erfolg auch seine Vorgeschichte: Staub kam erst Anfang Juni nach Deutschland und lebte zuvor knapp 15 Jahre in Florida. „Vor ein paar Monaten entschloss ich mich, nach Deutschland zu kommen, um mehr Zeit mit meinen Großeltern zu verbringen. Ich habe sie lange nicht mehr gesehen.“ Nun lebt Staub mit seiner Familie bei Heidelberg.

Vier Golfer posieren vor einer Werbewand

„Ich bin so froh, dass wir diese Entscheidung gefällt haben, und dass ich jetzt auf dieser Tour spielen kann. Mit dem Umzug und dem Schritt, zu seinen Großeltern zu ziehen, habe sich auch Staubs Einstellung zum Golf geändert. Auf den Mini-Touren in Südflorida sei er gerne mal wütend geworden und habe Schläger zertrümmert. „Ich glaube, die Leute haben es gehasst, mit mir zu spielen“, gab er offen zu. Inzwischen ist jedoch nicht mehr Golf, sondern seine Familie das Wichtigste. Daher auch der Umzug ins Heimatland seines deutschen Vaters. „Einfach Zeit mit meinen Großeltern zu verbringen, hat mir mental so sehr geholfen.“

Umso mehr freute sich Staub auf die Rückfahrt in die neue Heimat. „Ich kann es gar nicht abwarten, sie alle zu überraschen.“ Ganz besonders stolz dürften seine Großeltern sein, für die Staub sein altes Leben in Florida hinter sich ließ, um mehr Zeit mit ihnen zu verbringen. Am 17. August geht es mit dem nächsten Event auf der Pro Golf Tour weiter. Die Stippelberg Open ist das erste von drei Turnieren in den Niederlanden.

Fotos: Pro Golf Tour

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