R&A und USGA: Equipment soll Distanzen künftig eindämmen

Bryson DeChambeau schlägt einen Ball ab

Sie ist nicht erst seit Bryson DeChambeau in aller Munde: Die Debatte um die immer größer werdenden Distanzen plagt die R&A und USGA schon seit vielen Jahren. Nun wollen die Organisationen beim Equipment ansetzen, um die Länge der Abschläge einzudämmen.

Bereits vor einem Jahr setzten die beiden Organisationen entsprechende Statements. Die immer höheren Distanzen, so hieß es dort, machten den eigentlichen Sinn des Golfsports zunichte und seien deshalb schädlich für ihn. Es war im Gespräch, Golfplätze weiter auszubauen und die Bahnen zu verlängern. Diese Idee wurde allerdings relativ zügig verworfen, denn dies würde stets zu Lasten der Natur gehen.

Also entschieden sich die Verantwortlichen nun dafür, das Equipment so auszulegen, dass Distanzen wie die des „Golf-Hulks“ DeChambeau nicht weiter steigen. Sowohl R&A als auch USGA verkündeten, dass sie sich – basierend auf dem „Distance Insight Report“ – mit Golf-Herstellern austauschen und Parameter entwickeln wollen.

Was wollen die R&A und USGA am Equipment ändern?

Zunächst soll in Statistiken einmal geprüft werden, wie sich Driverlänge und -kopfgröße sowie Ballgröße und -gewicht auf die Länge vom Tee auswirken. Die Meinung der Hersteller ist den Organisationen bei der Entscheidungsfindung äußerst wichtig. Insbesondere zu Änderungsvorschlägen wie der maximalen Schaftlänge und veränderten Testmethoden zählen sie auf den Rat der einzelnen Unternehmen.

Während allgemein geltende Maßnahmen beim Equipment in Planung sind, wird ebenfalls über die flexible Einführung von Platzregeln nachgedacht. Dabei könnte jeder Golfplatz eigens entscheiden, ob bei der Austragung von Turnieren eine Begrenzung der Schaftlänge zum Einsatz kommt. Diese Regelungen sind vor allem für die Anlagen der Profi-Touren wie dem Augusta National Golf Club gedacht. Denn bereits seit einigen Jahren sorgt sich das Masters-Komitee um die stetige Erweiterung des Kurses.

Geldverschwendung: McIlroy kritisiert die Maßnahmen

Ob das bei hart arbeitenden Profis wie DeChambeau auf Akzeptanz stößt, ist fraglich. Seine Technik beruht wie bei keinem anderen Spieler auf weiten Distanzen. In einer Pressekonferenz vor der Waste Management Phoenix Open meldet sich Rory McIlroy bezüglich der jüngsten Entscheidungen von R&A und USGA zu Wort.

Für den Nordiren sind die Maßnahmen sowohl Geld- als auch als Zeitverschwendung. Profispieler seien seiner Meinung nach schließlich nur ein winziger Teil der weltweiten Golf-Gemeinschaft. Den Hobbygolfern sollte laut McIlroy nicht vorgeschrieben werden, welchen Ball sie verwenden dürfen.

Anstelle der Zeit und des Geldes, das in die Studie fließt, sollten R&A und USGA bessere Konzepte entwickeln, den Golfsport attraktiv zu gestalten, Kinder und Jugendliche sowie Minderheiten an das Golfen heranführen, so McIlroy im Interview mit Golf Channel.

Foto: Getty

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