Die Rituale der Golfprofis #1: Der Ballmarker als Glücksbringer

Golfer markiert seinen Ball mit einer Ballmarke

Es muss ja nicht immer alles dem Zufall überlassen werden und so pflegen auch die Golfprofis einige Rituale, die ihnen bei den Turnieren ein sicheres Gefühl geben sollen. Neben einer bestimmten Farbwahl bei der Kleidung oder einer Morgenroutine fungieren insbesondere persönliche Ballmarker als Glücksbringer der Spieler.

So zum Beispiel bei Martin Kaymer, der seit mehr als zehn Jahren dieselbe Pfund-Münze in der Hosentasche trägt. Seitdem der zweifache Major-Sieger die PGA Championship 2010 für sich entscheiden konnte und die Münze ihm dort als Ballmarker diente, ist sie sein ständiger Begleiter bei den Turnieren. Nach jeder Runde gibt Kaymer die Münze seinem Caddie, der bis zum nächsten Tag darauf aufpasst.

Bei der Open de France 2014 vergaß sein Caddie den Glücksbringer am zweiten Tag allerdings im Auto und siehe da: Kaymer startete den Tag mit einem Drei-Putt am ersten Loch und war sich im Nachhinein sicher, dass der Ritualbruch seinen Teil dazu beitragen hatte.

Abraham Lincoln muss in Richtung des Lochs schauen

Auch PGA-Profi Paul Azinger ist von seinem Ballmarker besessen. Er benutzt einen Penny mit dem Kopf von Abraham Lincoln. Besonders wichtig ist für den Major-Sieger, dass der frühere US-Präsident dabei in Richtung des Lochs schaut und freie Sicht darauf hat. Scheint zu funktionieren, denn neben dem Triumph bei der PGA Championship 1993 konnte Azinger elf Siege auf der PGA Tour und zwei auf der European Tour einfahren.

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Aberglaube und Glaube liegen bei Zach Johnson wohl nicht weit auseinander, denn der US-Amerikaner ließ seinen Ballmarker mit Bibelversen verzieren. Das Ritual soll dem zweifachen Major-Champion auf der Runde Kraft geben. Seiner Religiösität verlieh Johnson besonders beim Masters Tournament 2007 Ausdruck. Beim Gebetsfrühstück erzählte er, wie er zum Glauben an Christus gekommen war und lernte, Gott zu vertrauen. Seinen Triumph bei ebendiesem Major widmete er der Religion: „Weil heute Ostern ist, wollte ich Gott preisen, und ich hoffe, dass mir das gelungen ist.“

Münzen nach 1970 bringen Unglück

Bei Davis Love III steht hingegen der Aberglaube im Fokus. Der Profigolfer markiert seine Bälle ausschließlich mit einem Penny aus dem Jahr 1965 oder 1966. Was Love nicht in die Hosentasche kommt, sind Münzen aus den Jahren nach 1970, denn diese sollen Unglück bringen.

PGA-Champions-Tour-Spieler John Cook hat sich ebenfalls ein ganz eigenes Münz-Ritual ausgedacht. Um seinen Ball zu markieren, nutzt der Spieler 25-Cent-Stücke, auf denen die Staaten abgebildet sind, in denen er bereits erfolgreiche Turniere absolviert hat.

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