Rory liefert aber keiner sieht es – Ärger über mangelnde Übertragung der PGA Tour

Golfer Rory McIlroy verfolgt hockend seinen Ball

Der CJ Cup in South Carolina gehört zu den besser besetzten Events der PGA Tour. Doch die Monitore bleiben schwarz bei dem ersten Aufeinandertreffen zwischen den Weltklasse-Golfern Rory McIlroy und Scottie Scheffler seit dem FedEx Cup.

Ab 10 Uhr Ortszeit wurde es richtig prominent auf dem Congaree Golf Club. Nachdem schon Sam Burns Viktor Hovland losgelegt hatte, kamen mit Jon Rahm und Justin Thomas zwei ehemalige Weltranglistenerste auf den Platz. Dazu Keegan Bradley, der Sieger aus der Vorwoche. Noch mehr Glamour versprühte der nächste Flight mit Rory McIlroy, Rickie Fowler und dem mutmaßlichen Superstar von morgen Tom Kim. Wiederum zwölf Minuten später trat Publikumsliebling Tommy Fleetwood zum ersten Abschlag an.

Zugkräftige, prominente Gesichter sind in Zeiten der starken Konkurrenz extrem wichtig für die PGA Tour. Im Vorfeld des CJ Cups war medial vieles zugespitzt worden auf einen vermeintlichen Zweikampf zwischen Scottie Scheffler, der in der vergangenen Saison einen rasanten Aufstieg hingelegt hatte, sowie Platzhirsch McIlroy, der seine Formkrise überwunden und den neuen Führenden der Weltrangliste beim Finale des FedEx Cups schließlich auf die Plätze verwiesen hatte.

Sportlich war das Ganze an Tag 1 eine klare Sache: Während Scheffler mit seiner 71 ein Par notierte, gelangen McIlroy schon auf der Front Nine drei Birdies in Folge. Der Nordire legte eine Top-Runde hin. 66 Schläge bedeuten für ihn eine -5 und den geteilten dritten Platz nach Tag 1. Nur Gary Woodland und Trey Mullinax waren um einen Schlag besser.

Doch für die Golf-Fans überwiegt der Ärger über eine nicht vorhandene Live-Übertragung des attraktiven Events. Als die PGA Tour freudig einen langen Schlag McIlroys über einen Sandbunker hinweg via Twitter veröffentlichte, hatte im Medienbüro der Organisation wohl kaum jemand mit den dominant negativen Reaktionen gerechnet.

Fans vermissen Live-Übertragung: „Wollt ihr, dass wir zur LIV wechseln?“

„Warum kann ich mehr Berichterstattung über usbekische Badminton-Turniere finden als über die momentan wichtigste Golf Tour des Planeten?“ fragt ein User. „Wenn ihr doch schon Kameras dort stehen habt, würde ich 20 Dollar im Monat zahlen, um das live sehen zu können. Ich brauche nicht mal einen Kommentator“, bietet ein anderer an. Ein Dritter schreibt sarkastisch: „Wie gut, dass es im Golf derzeit keine Konkurrenz gibt“ und ein Vierter nennt diese dann doch beim Namen: „Man könnte meinen, ihr bittet die Fans, zur LIV zu wechseln“.

Wohlgemerkt handelt es sich hier um freie Übersetzungen der Kommentare von englischsprachigen Nutzern. In Deutschland steig Sky Sport Golf an den ersten drei Tagen um 21 Uhr ein, am Finaltag um 20:30 Uhr. Das ist jeweils deutlich später als die Tee Time des letzten Flights. Nachmittags steht hingegen die Mallorca Golf Open im Rahmen der DP World Tour auf dem Programm. Es scheint, als müsse sich die PGA Tour – neben den diversen weiteren Herausforderungen – auch das Thema Live-Übertragung dingend ins Hausaufgabenheft schreiben.

Foto: AFP

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