Wie Sehfehler das Putttraining- und fitting beeinträchtigen – Gastbeitrag von Horst Rosenkranz

Golfer auf dem Grün hält seinen Putter vor sich

Zahlreiche Menschen haben Sehfehler, von denen die meisten gar nichts wissen. Als Putttrainer und -fitter beobachtet Horst Rosenkranz aka der Puttguru,  dass Sehfehler eine der häufigsten Ursachen dafür sein können, dass der Umgang mit dem Putter nicht richtig funktionieren will.

Horst Rosenkranz ist seit rund 20 Jahren als Puttguru im Bereich Putterfitting und -training unterwegs. Sowohl in Deutschland als auch im Ausland, im Sommer in den Clubs oder im Winter in Indoorgolfanlagen steht er vom Amateur bis zum Profi jedem Spieler mit Rat und Tat zur Seite.

Viele Menschen haben einen Augenfehler, wobei die die meisten unter einer Hornhautverkrümmung leiden. Manche Golfer wissen von ihrem Problem, manche nicht.

Dies hat aber zur Folge, dass der Spieler sich beim Putten an den Ball stellt, erst nach unten und dann zum Loch und dabei in die „Krümmung“ schaut. Dadurch zielt der Spieler entweder rechts oder links (je nachdem, welche Hornhautverkrümmung er hat) vorbei. Dabei hatte die Richtung aus Sicht des Spielers gestimmt. Er merkt sehr schnell, dass seine Bälle immer am Loch vorbeigehen und schließt (oder öffnet) im Treffmoment instinktiv seinen Putter.

Mit dem richtigen Liniensystem zum Putt-Erfolg

Wenn ich den Spielern die Problematik zeige, kommt häufig schon ein zustimmendes Kopfnicken. Dadurch fällt natürlich der eine oder andere Ball. Das Problem liegt jetzt aber im Spiel: Bei welcher Entfernung muss ich den Putter wie stark manipulieren? Das geht natürlich nicht konstant.

Hier hilft auch kein stundenlanges Trainieren auf irgendwelchen Linien zwischen zwei Sticks oder was es noch so alles gibt. In dem Augenblick muss ich mit irgendeinem Liniensystem auf dem Ball und auf meinem Putter spielen, sonst habe ich gar keine Chance. Während viele Tourspieler darauf zurückgreifen, sind einige Amateure davon überzeugt, diese Technik nicht zu brauchen.

Hier gibt es jetzt aber auch nicht das für alle funktionierende System. Eine Linie, zwei Linien (das inUgo-System), drei Linien (das Callaway-System). Hier reagiert schon jedes Auge anders. Fakt ist, dass das, was man am häufigsten sieht – eine dicke Linie auf dem Ball – definitiv zu ungenau ist. Da müsste die Linie schon ganz dünn sein. Außerdem muss die Linie oder die Linien natürlich auch richtig kontrolliert werden. Wer hier nicht sein dominantes Auge kennt, hat schon verloren.

Horst Rosenkranz beim Training/Fitting mit einem Golfer
Foto: Checkpoint Golf

Last but not least muss der Spieler jetzt wissen, warum er überhaupt mit solch einem Liniensystem spielen muss. Steht er jetzt nämlich an seinem ausgerichteten Linienball und schaut zum Loch, sieht das natürlich falsch aus, denn jetzt kommt wieder die Krümmung ins Spiel. Und wer nicht weiß, warum das falsch aussehen muss, glaubt natürlich nicht daran und dann funktioniert das Lochen auch wieder nicht.

Ich hoffe, man sieht, wieso bei mir das Fitting und Training ein ganzheitliches System ist und das ganze Putten schon an einem simplen Augenfehler scheitern kann.

Titelbild: Denise Kappa – stock.adobe.com

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