Golfclub Schloss Lütetsburg – Junger Platz an der ostfriesischen Nordseeküste

Ein Golfplatz mit einem See im Vordergrund

Das Golfangebot ist Ostfriesland ist – gelinde gesagt – überschaubar. Die jüngste von nur vier Golfanlagen ist der Golfclub Schloss Lütetsburg. Erst 2009 wurde hier der goldene Ball zur Eröffnung gespielt, allerdings merkt man es der Anlage ganz und gar nicht an.

Der Kern der Anlage im Golfclub Schloss Lütetsburg ist der 9 Loch Meisterschaftskurs namens Schlossplatz. Der Platz im Links Course Design bietet Erholung und Herausforderung zugleich. Als Inland-Links sieht man zwar nicht unmittelbar die nahe Nordsee, aber man kann sie riechen und in der Luft schmecken.

Vor allem zeichnen den Platz linkstypische Elemente wie viel Wasser und hohes Dünengras aus. Die Fairways sind stellenweise sehr schmal und durchgehend wellig. Oft genug steht der Spieler über oder unter dem Ball.

Neun Löcher im Links Course Design

Die überwiegend kleinen Bunker passen ebenfalls zum Links Course Charakter des Platzes. Runde Topfbunker, die unterschiedlich tief seitlich der Fairways und an den Grüns liegen verlangen gutes Bunkerspiel. Oder aber man entscheidet sich für den einfachen Weg, nimmt den Längenverlust in Kauf und chippt den Ball rückseitig aus dem Sandhindernis.

Ein hügliger Golfplatz

Die Grüns schließlich sind eher klein, onduliert und linkstypisch recht schnell. Verschiedene Plateaus erlauben spannende Fahnenpositionen. Nicht selten puttet man über ein oder sogar zwei Wellen im Grün: Richtungs- und Tempokontrolle werden so zusätzlich erschwert und ein Zweiputt kann schon als Erfolg verbucht werden.

Spannender Kurzplatz als Ergänzung

Ebenfalls zur Anlage gehört der neun Löcher umfassende öffentliche „Schatthausplatz“. Der Kurzplatz darf auch ohne aktuelle DGV-Mitgliedschaft gespielt werden kann, solange zumindest die Platzreife nachgewiesen werden kann.

Grundsätzliches Golfspielvermögen ist auch notwendig, denn trotz seiner Kürze hat der Schatthausplatz einige Schwierigkeiten zu bieten. Die insgesamt sieben Par 3 Löcher sind zwischen rund 75 und 160 Metern lang. Die kleinen Grüns sind mit ebenso kleinen Bunkern und immer wieder Wasser gut verteidigt.

Auch die beiden Par 4 Löcher sind nicht so leicht zu spielen, wie es zunächst klingt. Mit nur jeweils etwas mehr als 260 Metern scheint eine Birdiechance schon zu winken. Allerdings haben das dichte Rough und das eher schmale Fairway da noch ein gewaltiges Wörtchen mitzureden. Präzision ist ein absolutes Muss, um den Ball nicht aus richtig dichtem Gras heraushebeln zu müssen.

Der Schatthausplatz ist eine hervorragende Ergänzung zum „großen” Schlossplatz und kann sogar gemeinsam mit ihm als „Kombi-Platz” gespielt werden. Eine eigene Scorekarte hierfür weist die daraus entstehende 18 Loch Runde als Par 64 von den gelben Tees bzw. Par 63 von den roten Tees aus.

Ein hügliger Golfplatz mit einer gelben Flagge in der Mitte

Ein Original Krause Platz

Niemand geringeres als Stararchitekt David Krause zeichnet für die Gestaltung der Anlage verantwortlich. Aus Krauses Feder stammen renommierte Plätze wie Hamburg Falkenstein oder Winston Golf. Wer den linksartigen Golfplatzbau mag, der wird sich im Golfclub Schloss Lütetsburg mehr als wohlfühlen.

Die typisch ostfriesische Gastfreundlichkeit tut ihr Übriges, dass sich Gäste willkommen fühlen. Das Greenfee ist fair und angemessen und der Platz ist so etwas wie ein Geheimtipp. Besonders interessant spielt er sich naturgemäß bei etwas mehr Wind, wobei der in der ostfriesischen Ebene ohnehin fast allgegenwärtig ist.

Fotos: Olaf Genth

Noch mehr Golfplätze und weiteren Golf-Content von und mit Olaf findet ihr auf seinem Blog heidegolfer.de.

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