„Als Athlet ist es ok, selbstbewusst zu sein“ – Interview mit Jung-Golfer Nick Schwenger

Nick Schwenger hält den Schläger nach dem Abschlag waagerecht vom Körper weg.

Nick Schwenger zog mit 16 Jahren in die USA, um eine Golf-Laufbahn einzuschlagen. Er hat es in das Team der renommierten McKendree University geschafft und lässt auf Instagram (nick.schwenger) tausende Follower an seinem Weg teilhaben. Mit 123golfsport.de sprach der 22-Jährige über Ziele, Inspirationen und die kulturellen Unterschiede zwischen der europäischen und der amerikanischen Golf-Community.

Der in Süddeutschland geborene Schwenger hat im vergangenen Jahr mit seinem Team die Midwestern Conference in den USA gewonnen. Auf seinem Instagram-Kanal zeigt er sich sehr fotogen und gewährt auch Einblicke über den Golfsport hinaus. Nach unserer Berichterstattung zur PGA Championship meldete er sich bei uns, da er nicht einverstanden mit der allgemeinen Kritik an Brooks Koepka war. Wir haben uns mit Nick unterhalten und einen sehr differenzierten Gesprächspartner kennengelernt, der eine große Leidenschaft für Golf in sich trägt.

Nick, wann und wie bist du zum Golfsport gekommen?

Ich habe relativ spät angefangen. Im Alter von etwa 12 Jahren bin ich durch meine Großeltern mit Golf in Kontakt gekommen. Dann allerdings hat mich die Faszination für diesen Sport gepackt und ich wollte das etwas ambitionierter betreiben. Mit etwa 15 Jahren bin ich nach Österreich auf eine Handelsakademie gewechselt. Hier ließen sich Schule und Golf besser miteinander vereinbaren.

Nach einem Jahr wolltest du aber noch mehr. Da der Golfsport wohl nirgends so gefördert wird, wie in den USA, zog es dich auf die andere Seite des Atlantiks.

Richtig. Ich habe etwa vier Jahre lang eine Highschool in Florida besucht und dort meinen Abschluss gemacht. Anschließend war die Freude groß, dass ich ein Angebot des Golfteams der McKendree University in Lebanon, Illinois bekommen habe. Das ist eine etwas entlegene Gegend aber das Team ist richtig stark. Dort habe ich in den vergangenen drei Jahren hart trainiert. Mein letztes Semester muss ich jetzt aber leider wegen der Corona-Pandemie online aus Deutschland absolvieren.

Wie können wir uns das Golftraining auf einer amerikanischen Universität vorstellen? Man hört ja immer mal Geschichten vom College-Football, was in den USA einen enormen Stellenwert hat. Für College-Footballer spielen universitäre Kurse wohl eher eine Nebenrolle.

So extrem ist es beim Golf nicht. Wir heißen „Student-Athletes“ und dieser Begriff beschreibt eigentlich ganz gut die Zweiteilung. Ja, wir können intensiv trainieren aber genauso intensiv müssen wir für unsere Wirtschaftskurse lernen. Nur wird das eben organisatorisch aufeinander abgestimmt. Das Verhältnis ist ungefähr fifty-fifty. Auf der McKendree sitzen wir in der Regel vormittags in den Kursen und nachmittags sind wir auf dem Golfplatz.

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