Murrays Tod überschattet Charles Schwab Challenge: Riley gewinnt besonderes Finale

Schwarz-Weiß-Foto von Grayson Murray

Beim Traditionsturnier in Fort Worth ging Davis Riley als souveräner Spitzenreiter ins Finale, hatte aber Scottie Scheffler in seinem Flight und die Major-Champions Keegan Bradley und Collin Morikawa im Nacken. Trotzdem gelang es ihm, seinen ersten individuellen Titel auf der PGA Tour einzufahren. All das wurde jedoch überschattet vom tragischen Tod eines Teilnehmers.

Am Freitag hatte sich Grayson Murray nach 16 Löchern in seiner zweiten Runde aus dem Wettbewerb zurückgezogen. Am Samstag verbreitete sich dann die Nachricht seines Todes, die Bestürzung bei den Kollegen und in der gesamten Golfwelt hervorrief.

Dass Murray mit Depressionen, einer Angststörung und Alkoholismus gekämpft hatte, war bekannt. Doch zuletzt schien es ihm besser zu gehen: Er fand zum Glauben und war monatelang trocken. Erst im Januar feierte er bei der Sony Open in Hawaii seinen zweiten Sieg auf der PGA Tour.

Am Sonntag ließen die Eltern des 30-Jährigen ein Statement verbreiten, das den Suizid ihres Sohnes bestätigte. Schon zuvor hatten sie in einem Telefonat mit Jay Monahan, Commissioner der PGA Tour, den Wunsch geäußert, dass die Charles Schwab Challenge zu Ende gespielt wird. So kam es dann auch, doch Murray war allgegenwärtig.

Alte Bekannte bilden den letzten Flight

An der Spitze des Leaderboards thronte Riley. Nachdem er am Donnerstag auf dem schweren Par-70-Kurs im Colonial Country Club mit einer 66 gestartet war, eroberte er am Freitag mit einer 64 die Führung von Charley Hoffman. Diese verteidigte er mit einer weiteren 66 am Samstag.

Nach dem Moving Day führte Riley mit einem Zwischenergebnis von 14 unter Par. Den letzten Flight im Finale komplettierte Scheffler, der aber bereits vier Schläge Rückstand hatte. Die beiden kennen sich aus Jugendtagen: Bei der U.S. Junior Amateur Golf Championship 2013 bezwang der 17-jährige Scheffler im Finale den 16-jährigen Riley. Diesmal sollte es anders kommen.

Finale im Zeichen des Gedenkens

Am Sonntag trugen die Akteure in Gedenken an Murray Schleifen in Rot und Schwarz. Dabei handelt es sich um die Farben der Carolina Hurricanes, seines Lieblingsteams aus der Eishockeyliga NHL. Auch bei der üblichen Schweigeminute zum Memorial Day dürften viele Gedanken bei ihm gewesen sein.

Der sportliche Ausgang des Turniers stand eigentlich nie in Zweifel. Nach anfänglichen Wacklern stabilisierte sich Riley und verteidigte souverän seinen Vorsprung. Bei windigen Bedingungen fand Scheffler nie zu seinem dominanten Spiel, sodass eine Aufholjagd ausfiel. Der beste Spieler auf dem Platz war Bradley, der aber mit einem so großen Rückstand ins Finale gegangen war, dass er auf Fehler des Führenden hoffen musste.

Davis Riley und seine Frau sitzen in der neuen Corvette Stingray, die es als Preis für den Gewinn der Charles Schwab Challenge gab

Diese blieben jedoch aus. Mit einer Even-Par-Runde und dem Gesamtergebnis von −14 beendete Riley das Turnier. Für den 27-jährigen US-Amerikaner war es der erste individuelle Sieg auf der PGA Tour, nachdem er im Team mit Nick Hardy das Zurich Classic of New Orleans 2023 gewonnen hatte.

Straka in den Top Ten

Den zweiten Rang teilten sich Bradley und Scheffler mit je fünf Schlägen Rückstand. Alleiniger Vierter wurde Morikawa. Dahinter teilte sich ein Quartett den fünften Platz: Hayden Buckley, Pierceson Coody, Mac Meissner und Sepp Straka.

Der Österreicher fuhr damit nach dem RBC Heritage und der Wells Fargo Championship die dritte Top-Ten-Platzierung innerhalb weniger Wochen ein. Dass bei der Charles Schwab Challenge nicht noch mehr heraussprang, lag hauptsächlich an einem einzigen Loch. Auf der neunten Bahn unterlief ihm sowohl am Samstag als auch am Sonntag je ein Double Bogey. Mit seinen Runden von 68, 66, 71 und 70 kann er trotzdem zufrieden sein.

Straka war einer von zwei Teilnehmern aus der DACH-Region. Bei dem anderen handelte es sich um Matti Schmid. Der Deutsche verpasste jedoch mit Runden von 75 und 71 den Cut.

Fotos: AFP

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