Ras Al Khaimah Championship: Wieder unter sich

Nick Bachem und Maximilian Kieffer unterhalten sich auf dem Golfplatz

Nach mittlerweile acht Turnieren in der neuen Saison gab es noch immer keinen einzigen Sieger aus der Stammbesetzung der DP World Tour. Das wird sich an diesem Wochenende aller Voraussicht nach ändern, denn die Gaststars von anderen Touren sind weg. Im Al Hamra Golf Club brennen die Teilnehmer deshalb auf ihre Chance.

Die regelmäßigen Starter der DP World Tour hatten es in dieser Spielzeit bislang nicht leicht. Das erste Event in Australien wurde von Lokalmatador und Überflieger Min Woo Lee gewonnen, der längst auf der PGA Tour spielberechtigt ist. Das zweite entschied der chilenische LIV-Golfer Joaquín Niemann für sich. Parallel feierte in Südafrika der LIV-Golfer Dean Burmester einen doppelten Heimsieg. Zum Jahresabschluss gewann sein Landsmann Louis Oosthuizen zweifach, der ebenfalls zu LIV Golf gehört. Zuletzt ließen die PGA-Stars Tommy Fleetwood und Rory McIlroy in Dubai die Muskeln spielen.

Rory McIlroy posiert mit Trophäe von Hero Dubai Classic 2024

Es wird deshalb Zeit für den ersten Stammspieler der DP World Tour in der Siegerliste dieser Saison. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist hoch, denn diesmal dominieren die üblichen Gesichter das Bild. Große Namen von anderen Touren sucht man im Feld vergebens.

Junges Turnier geht in die dritte Runde

Die Ras Al Khaimah Championship wird in dieser Woche zum dritten Mal ausgetragen. Die Premiere im Jahr 2022 gewann Nicolai Højgaard. Sein Zwillingsbruder Rasmus gehört diesmal zum engeren Favoritenkreis. Mit dem geteilten sechsten Rang bei der zweiten Ausgabe im Februar 2023 hat er bereits bewiesen, dass er bei dem Event oben mitspielen kann.

Den Sieg holte vor einem Jahr Daniel Gavins mit einem wahrhaft denkwürdigen Finish. In Führung liegend versenkte er seinen Ball auf der abschließenden Bahn gleich zweimal im Wasser. Doch mit einem Double-Bogey-Putt aus acht Metern rettete er sich noch ins Ziel. Die erfolgreiche Titelverteidigung wird nicht leicht, denn die Konkurrenz ist groß und hochmotiviert.

Der Golfspieler Daniel Gavins macht einen Aufschlag

Hinter Gavins wurde Zander Lombard geteilter Zweiter, Thorbjørn Olesen geteilter Dritter. Die beiden sind auch diesmal wieder dabei und derzeit gut in Form. Ihr Ziel ist es deshalb, noch weiter vorne zu landen.

Von den deutschen Teilnehmern bei der vergangenen Ausgabe war Marcel Schneider der große Gewinner im Finale. Er kletterte mit einer 65 in seiner Schlussrunde um 36 Plätze auf den 19. Rang. Diesmal ist er Teil einer großen Delegation aus der DACH-Region. Diese umfasst insgesamt zwölf Spieler. Neben Schneider gehen weitere sieben Deutsche an den Start: Marcel Siem, Yannik Paul, Maximilian Kieffer, Nick Bachem, Hurly Long, Max Rottluff und Freddy Schott. Hinzu kommen die drei Österreicher Lukas Nemecz, Bernd Wiesberger und Matthias Schwab sowie der Schweizer Joel Girrbach.

Wüstenkurs war schon mehrfach Gastgeber

Austragungsort ist Ra’s al-Chaima, die Hauptstadt des gleichnamigen Emirats. Bei dieser Schreibweise handelt es sich um die deutsche Transkription, beim Namen des Turniers um die englische.

Der dortige Al Hamra Golf Club ist bereits zum vierten Mal Gastgeber einer Veranstaltung der DP World Tour. Nicht nur die ersten beiden Ausgaben der Ras Al Khaimah Championship wurden hier ausgetragen, sondern auch das Ras Al Khaimah Classic. Bei dem einmaligen Event im Jahr 2022 triumphierte Ryan Fox vor Ross Fisher – beide sind auch an diesem Wochenende dabei. Geteilter Dritter wurde seinerzeit Hurly Long, der also gute Erinnerungen an den Platz hat.

Darüber hinaus kennen einige Spieler den Al Hamra Golf Club von der Challenge Tour. In den Jahren 2016 und 2017 fand hier die Ras Al Khaimah Golf Challenge statt, im Jahr 2018 sogar das Grand Final. Dieses gewann Adri Arnaus, der nun an den Ort eines seiner größten Erfolge zurückkehrt.

Die Teilnehmer erwartet ein klassischer Par-72-Wüstenkurs, der 7.410 Yards (6.775 Meter) lang ist. Weil die Fairways breit sind, kommt es beim Abschlag mehr auf die Distanz als auf die Genauigkeit an. Longhitter könnten einen Vorteil haben, wenn es um das Preisgeld von insgesamt 2,5 Millionen US-Dollar und 3.000 Punkte für das Race to Dubai geht. Doch Vorsicht: Gefährliche Wasserhindernisse lauern auf acht Löchern – unter anderem auf dem letzten. Gavins kann ein Lied davon singen.

Foto: AFP

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