Sieg nach Rücktrittsgedanken: Lis emotionaler Triumph bei BMW International Open

Hatong Li freut sich über seinen Sieg beim BMW International Open

Haotong Li ist der Sieger der BMW International Open 2022. Im Stechen setzte der Chinese sich gegen Thomas Pieters durch. Der dritte Platz geht an Ryan Fox aus Neuseeland. Die Zuschauer in München Eichenried erlebten vier Tage lang Weltklassegolf und jede Menge gute Laune.

Spitzengolf über vier Tage bekamen die Golf-Fans in München Eichenried bei der BMW International Open 2022 geboten und ein dramatisches Finale obendrein. Haotong Li war als Führender in den Finaltag gegangen. Doch der Belgier Thomas Pieters holte seine drei Schläge Rückstand bis zu Loch 15 auf. Es ging nicht nur ins Stechen, sondern bis zum ersten Extra-Loch. Auf der 18 hatte Pieters eigentlich die bessere Ausgangsposition auf dem Grün, doch Li lochte souverän einen Zwölf-Meter-Putt ein und gewann das Turnier.

Ein Sieg auf der DP World Tour ist immer mit großen Emotionen verbunden. Doch aus Li platzte es richtiggehend raus. Der Gefühlsausbruch hatte einen besonderen Grund, wie der Golfer verriet: „Vor zehn Monaten wollte ich mit dem Golfspielen aufhören. Das habe ich meinem Freund und jetzigen Caddie Zhi Yang gesagt. Er war in den dunklen Zeiten immer für mich da. Ich kann ihm nicht genug danken“, sagte ein überglücklicher Haotong Li. „Ich habe heute Nacht kaum geschlafen, aber ich habe davon geträumt, diese Trophäe in Händen zu halten – und jetzt ist dieser Traum wahr geworden. Es ist unglaublich.“

Unglaublich war auch der Albatros, den Max Kieffer am ersten Turniertag auf der 11 notierte. Die Par5-Bahn schaffte der Mann aus Bergisch Gladbach mit nur zwei Schlägen. Dies war erst das vierte Mal in der Turniergeschichte, dass ein Spieler drei Schläge weniger brauchte, als von den Platzarchitekten vorgesehen. Am Ende sprang für Kieffer mit einer -11 immerhin ein geteilter 26. Platz heraus. Damit schnitt er im Übrigen genauso gut ab, wie der Turnier-Headliner Billy Horschel. Obwohl der US-Golfstar seinen Traum vom „BMW-Triple“ also nicht erfüllen konnte, fiel sein Fazit sehr positiv aus:

„Es war eine großartige Woche, ich hatte sehr viel Spaß. Es war schön, Freunde auf der DP World Tour wiederzusehen“, so der US-Amerikaner, der in der Regel auf der PGA Tour abschlägt. „Mein Golf war streckenweise gut, aber eben nicht gut genug, um zu gewinnen.“

Von den 17 deutschen Teilnehmern war am Ende Nicolai von Dellingshausen der erfolgreichste. Mit einer -17 teilt er sich den fünften Platz mit dem zweimaligen Turniersieger Pablo Larrazábal und Romain Langasque (FRA).

Fotos: BMW International Open

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