The Sentry: Saisonauftakt mit Stil
Das Golfjahr 2024 beginnt mit einem Feuerwerk: In Hawaii findet der Saisonauftakt der PGA Tour statt. Beim ersten Signature Event kämpfen die besten Akteure der vergangenen Spielzeit um ein stattliches Preisgeld. Zwei große Namen fehlen allerdings in der Teilnehmerliste, obwohl sie qualifiziert gewesen wären.
Der Vorjahressieger wird seinen Titel nicht verteidigen. Jon Rahm sorgte mit seinem LIV-Wechsel im Dezember für ein Beben in der Golfwelt. Daraufhin wurde der Weltranglistendritte von der PGA Tour suspendiert. Bei The Sentry ist er deshalb nicht mehr spielberechtigt. Auch Rory McIlroy verpasst das einstige Tournament of Champions – allerdings ganz und gar freiwillig. Wie schon in der Vergangenheit setzt der Weltranglistenzweite aus, um das neue Jahr mit den Nahost-Events der DP World Tour zu beginnen.
In Abwesenheit des Duos stehen die anderen beiden Schwergewichte des Golfsports noch mehr im Fokus. Der Weltranglistenerste Scottie Scheffler und der FedExCup-Champion Viktor Hovland gehen bei The Sentry als Topfavoriten ins Rennen. Ein weiterer Teilnehmer, den man im Blick behalten sollte, ist Collin Morikawa, der schon im vergangenen Jahr auf der Siegerstraße schien und erst am Finaltag vom furios aufspielenden Rahm abgefangen wurde. Mit Harris English (2021), Xander Schauffele (2019) und Jordan Spieth (2016) sind außerdem drei ehemalige Champions des Events dabei.
Nur ein elitärer Kreis qualifiziert
Startberechtigt sind alle Turniersieger der letzten Saison und die Top 50 der FedExCup-Wertung. Es gibt keinen Deutschen, der eine dieser beiden Bedingungen erfüllt hat. Aus der DACH-Region wirkt deshalb nur der Österreicher Sepp Straka mit, der im Juli das John Deere Classic gewann.
Das limitierte Feld des No-Cut-Events besteht also aus der Crème de la Crème der PGA Tour. Die Mehrheit der 59 Teilnehmer hat bereits bewiesen, dass sie Wettbewerbe auf dem höchsten Niveau für sich entscheiden kann. Weil es sich um das erste Signature Event handelt, ist auch mit Ausnahme McIlroys niemand abgesprungen. Schließlich gibt es insgesamt 700 FedExCup-Punkte und 20 Millionen US-Dollar zu gewinnen. Davon entfallen 3,6 Millionen auf den Sieger.
Aufgrund der harten Qualifikationskriterien fehlt aber natürlich auch eine Vielzahl hochdekorierter Spieler. Das prominenteste Beispiel ist Justin Thomas, der das Tournament of Champions in den Jahren 2017 und 2020 gewinnen konnte. Nach einer enttäuschenden Saison 2022/23 hat er nun eine zusätzliche Woche Winterurlaub.
Schauplatz in vielerlei Hinsicht besonders
Austragungsort ist das Kapalua Resort im gleichnamigen Ort auf der hawaiianischen Insel Maui. Gespielt wird dort auf dem Plantation Course. Dabei handelt es sich um den einzigen Par-73-Platz im Turnierkalender der PGA Tour. Dieser ist 7.596 Yards (6.946 Meter) lang und verfügt über große Höhenunterschiede. Die Fairways fallen teilweise stark ab, sind dafür aber verhältnismäßig breit. Der Wind spielt aufgrund der Küstenlage eine Schlüsselrolle.
Trotzdem steht der Kurs für extrem niedrige Scores. Cameron Smith stellte bei seinem Sieg im Jahr 2022 mit 34 unter Par einen PGA-Tour-Rekord für 72 Löcher auf. Rahm kam 2023 mit −27 ins Ziel, English 2021 mit −25. Gut möglich, dass auch diesmal wieder ein Birdie-Festival bevorsteht.
Bild: Adobestock