Wetterabbruch bei AT&T Pebble Beach Pro-Am: Clark gewinnt mit Sensationsrunde

Wyndham Clark reckt jubelnd eine Faust hoch

Auf der PGA Tour endete das zweite Signature Event der Saison wahrhaft außergewöhnlich. Dass Turniere wetterbedingt nach 54 Löchern abgebrochen wurden, hat es natürlich schon häufiger gegeben. Dass der Champion nach zwei Runden noch außerhalb der Top 20 lag und in der dritten mit Platzrekord an die Spitze stürmte, dürfte dagegen länger in Erinnerung bleiben.

Auf dem Spyglass Hill Golf Course war Wyndham Clark mit einer Even-Par-Runde von 72 eher schleppend in das Turnier gekommen. Nach dem Donnerstag belegte er den geteilten 50. Rang von 80 teilnehmenden Profis. Es führte Thomas Detry, der auf demselben Platz eine 63 abgeliefert hatte.

Der Spitzenreiter konnte allerdings auf Pebble Beach Golf Links sein Niveau nicht mehr ganz halten. Am Freitag verteidigte er noch seine Führung, musste sie sich aber nun mit Ludvig Åberg und Scottie Scheffler teilen. Nach 36 Löchern stand das Trio bei −11. Der viertplatzierte Patrick Cantlay folgte einen Schlag dahinter.

McIlroy und Rhodes gewinnen Teamwertung

Eine weitere Hauptfigur der ersten beiden Turniertage war Rory McIlroy. Der Weltranglistenzweite hatte mit sechs Birdies auf den ersten 14 Löchern einen Traumstart erwischt. Auf den letzten vier Löchern seiner Auftaktrunde verlor er dann allerdings fünf Schläge – unter anderem wegen eines fehlerhaften Drops, der ihm eine Strafe einbrachte.

Am Freitag ging es für McIlroy weiter abwärts. Mit einer 74 fiel er auf den 66. Rang zurück. Trotzdem durfte er nach zwei Runden eine Trophäe in Empfang nehmen – dank seines Amateur-Partners Jeff Rhodes. Der Manager bei TPG Capital präsentierte sich in herausragender Form und trug maßgeblich dazu bei, dass sein Team in der Pro-Am-Wertung mit −17 ganz vorne landete.

Clark knackt Platzrekord eines Deutschen

Am Samstag war die Möglichkeit eines Abbruchs bereits in den Köpfen der Teilnehmer. Weil für Sonntag und Montag Unwetter gemeldet wurden, mussten sie davon ausgehen, dass eine vierte Runde nicht mehr zustande kommt. Der dritten kam deshalb eine noch größere Bedeutung zu.

Einer hatte den Finalcharakter offenbar besonders verinnerlicht – dabei schien Clark vom Sieg weit entfernt. Am Freitag hatte er sich immerhin ein wenig nach oben gearbeitet. Nach einer 67 belegte der spätere Champion trotzdem nur den geteilten 23. Rang. Sein Rückstand auf das Spitzentrio betrug immer noch sechs Schläge.

Doch am Moving Day gelang Clark eine Leistung für die Geschichtsbücher. Nach elf Bahnen stand er schon bei −10 für die Runde. Auf beiden Par-5-Löchern der Front Nine hatte er ein Eagle gespielt. Auf der zwölften Bahn unterlief ihm zwar sein einziges Bogey des Tages, das er allerdings mit einem versenkten Putt aus dem Vorgrün stark rettete. Nach zwei Birdies auf der 13 und 14 war die 59 wieder in Reichweite. Auf dem Par 5 der 18 hätte er ein weiteres Eagle gebraucht, doch sein Putt aus rund acht Metern fiel nicht.

Dank des abschließenden Birdies kam Clark mit einer 60 ins Ziel. Damit brach er den Platzrekord von 61, den Hurly Long im Jahr 2017 bei einem College-Turnier aufgestellt hatte. Für den neuen Inhaber war aber mindestens ebenso wichtig, dass er sich dadurch an die Spitze des Leaderboards setzte. Sein Gesamtergebnis betrug −17, sein Vorsprung auf Åberg genau einen Schlag – Maßarbeit.

Die vierte Runde wurde zunächst auf Sonntagabend und dann auf Montag verschoben. Zu guter Letzt fiel dann die Entscheidung, sie ganz abzusagen. Damit fuhr Clark seinen dritten Titel auf der PGA Tour und sein drittes Preisgeld von 3,6 Millionen US-Dollar ein. Diese Summe hatte er im vergangenen Jahr bereits mit seinen Siegen bei der Wells Fargo Championship und der U.S. Open gewonnen. Der 30-jährige US-Amerikaner ist also ein Mann für die großen Turniere.

Straka im Mittelfeld, Jäger enttäuscht

Die beiden Teilnehmer aus der DACH-Region konnten nicht in das Titelrennen eingreifen. Der Österreicher Sepp Straka landete aber immerhin auf dem geteilten 26. Rang, der ihm ein Preisgeld von 143.800 US-Dollar einbrachte.

Stephan Jäger konnte dagegen nicht an seine Leistung aus der Vorwoche anknüpfen, als er bei der Farmers Insurance Open um den Sieg mitgespielt hatte. In Pebble Beach fand der Deutsche zu spät ins Turnier und bekam durch den Abbruch keine Möglichkeit mehr, sich zu verbessern. Letztlich musste er sich mit dem geteilten 71. Platz begnügen.

Foto: AFP

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