Das Golf-Event des Jahres beginnt – der Ryder Cup 2023 in Rom
Wird das europäische Team dem Erfolg der Damen beim Solheim Cup folgen? Oder kann das US Team den ersten Auswärtssieg seit 30 Jahren einfahren?
Das Warten hat ein Ende. Die Golf-Fans in aller Welt warten gespannt auf drei Tage Spitzengolf im Matchplay Modus. 50.000 Zuschauer werden pro Tag im Marco Simone Golf & Country Club erwartet. Es ist ein Turnier um Ruhm und Ehre, denn es gibt keine Ranglisten-Punkte oder sonstiges. Unabhängig davon ist jeder Spieler, der ins Team berufen wird, maximal motiviert.
Die Aufstellung der Teams wurde erst vor drei Wochen bekannt gegeben und es gab die eine oder andere Überraschung. Sowohl im US Team, in dem tatsächlich Justin Thomas mit einem Captain‘s Pick bedacht wurde, obwohl seine Saisonleistung für seine Verhältnisse unterdurchschnittlich eingestuft wurde.
Aber auch die Picks im Team Europa wurden teilweise mit Argwohn zur Kenntnis genommen. Viele wunderten sich, dass Adrian Meronk nicht berücksichtigt wurde. Sei es, wie es ist. Die Teams stehen und wir dürfen gespannt sein, welche Aufstellungen für die einzelnen Matches von den Kapitänen Luke Donald und Zach Johnson gewählt werden.
Folgende Captains und Spieler sind am Start
Europa Luke Donald (Captain) Ludvig Aberg (Schweden) Matt Fitzpatrick (England) Tommy Fleetwood (England) Tyrell Hatton (England) Nicolai Hojgaard (Dänemark) Viktor Hovland (Norwegen) Shane Lowry (Irland) Robert McIntyre (Schottland) Rory McIlroy (Nordirland) Jon Rahm (Spanien) Justin Rose (England) Sepp Straka (Österreich) | USA Zach Johnson (Captain) Sam Burns Patrick Cantlay Wyndham Clark Rickie Fowler Brian Harman Max Homa Brooks Koepka Collin Morikawa Xander Schauffele Scottie Scheffler Jordan Spieth Justin Thomas |
Ebenso überraschend war die Tatsache, dass Brooks Koepka tatsächlich in das Team berufen wurde. Er war immerhin einer der ersten, die vor zwei Jahren zur LIV Tour wechselten. Während man im europäischen Team daran festgehalten hat, die LIV Spieler auszuschließen, wurde das bei den US-Amerikanern offenbar nicht so streng gehandhabt.
Der Spielmodus des Ryder Cups
Den meisten von uns Golf-Fans wird der Modus bekannt sein. Diejenigen, die das Event noch nicht so lange verfolgen, erhalten noch einmal eine kurze Erklärung.
Gespielt werden am Freitag und Samstag Foursome Matches (klassischer Vierer) und Fourball Matches (Vier-Ball-Bestball). Die Single-Matches folgen dann am Sonntag. Genauso wie beim Solheim Cup der Damen am vergangenen Wochenende in Spanien.
Im klassischen Vierer spielt ein Team aus zwei Spielern mit nur einem Ball. Dieser wird von jedem Spieler im Wechsel vom Abschlag bis ins Loch geschlagen. Einer der beiden Spieler schlägt immer an den ungeraden (1, 3, 5, usw), der andere an den geraden (2. 4. 6., usw.) ab, was im Vorfeld entsprechend festgelegt wird.
Beim 4-Ball-Bestball spielen jeweils zwei Europäer gegen zwei Amerikaner. Jeder spielt einen eigenen Ball. Nur das beste Ergebnis auf jeder Bahn wird notiert. Spielt also auf einem Par 5 ein Spieler eine Fünf und ein Spieler eine Vier, wird lediglich die Vier für das Team notiert. Hierbei kann natürlich ein Spieler besondere Risiken eingehen, wenn er weiß, dass sein Teamkollege bereits gut liegt. Genauso kann es aber den Druck erhöhen, wenn der Teamkollege seinen Ball verschlagen hat und der zweite Spieler nun liefern muss.
Am Sonntag geht es eins gegen eins
Am Sonntag werden dann die Einzelmatches ausgetragen. Also im Matchplay-Modus jeweils ein Europäer gegen einen Amerikaner. Für jeden Sieg in einem Match bekommt der Sieger einen Punkt. Geht ein Match unentschieden aus, bekommt jede Partei einen halben Punkt. Um zu gewinnen, braucht eine Mannschaft nach den drei Tagen 14,5 Punkte. Steht es auch nach drei Tagen unentschieden, ist der Titelverteidiger der Sieger. Da die USA den letzten Ryder Cup gewonnen haben, würde diesen also ein Unentschieden zum Sieg reichen.
Insbesondere am letzten Tag kam es in der Vergangenheit immer wieder zu historischen Aufholjagden und Momenten im Golfsport, an die man sich noch Jahre später erinnert.
Das Celebrity All Star Match bildet den Auftakt der Ryder Cup Woche
Bereits am Mittwoch startet das Ryder Cup Event mit dem Celebrity All Star Match. Hier starten viele Promiente aus den Bereichen, Sport, Film und Musik in einem Match, das nicht zwischen Europa und den USA ausgetragen wird. Mit dabei sind unter anderem Carlos Sainz (Formel 1), Gareth Bale (Fußball) und Novak Djokovic (Tennis). Es gibt zwei Teams, die nach Ryder Cup Ikonen benannt wurden. Team Colin Montgomerie und Team Corey Pavin. Beide sind ehemalige Ryder Cup Kapitäne und werden auch selbst am Match teilnehmen.
Aufstrebende Golfstars starten beim Junior Ryder Cup
Bevor es am Freitag um den eigentlichen Ryder Cup geht, tragen vom 26.-28.09.2023 jeweils sechs junge Damen und sechs junge Männer für Europa und die USA den Junior Ryder Cup aus. Mit dabei sind auch die beiden Deutschen Peer Wernicke und Helen Briem.
Die letzte Runde mit den Single Matches werden am Donnerstag auf dem Marco Simone Golf & Country Club ausgetragen. Hier findet auch der eigentliche Ryder Cup ab Freitag statt. Bei Redaktionsschluss stand es nach dem ersten Tag 6:6. Die laufenden Matches am zweiten Tag stehen im Licht von Europa, da die Scoring Tabelle in allen Matches eine Führung für Europa anzeigt. Hier wird also noch einiges an Bewegung drin sein. Manche dieser Spieler und Spielerinnen werden uns in Zukunft sicherlich auf den großen Touren begleiten. Wir warten gespannt auf den Startschuss am Freitag. Für alle Golfjunkies überträgt Sky jeden Tag ab 7.30 Uhr die Spieltage in voller Länge.
Fotos: Ryder Cup / DP World Tour