Drama bei der Players Championship: Scheffler gelingt historische Titelverteidigung

Scottie Scheffler jubelt über seinen sieg bei der The Players Championship 2024

Beim Flagschiff-Event der PGA Tour kämpfte Scottie Scheffler mit Nackenproblemen, doch eine sensationelle Finalrunde ließ ihn am Ende trotzdem triumphieren. Damit gelang dem Vorjahressieger die erste erfolgreiche Titelverteidigung in der 50-jährigen Turniergeschichte. In den Top 30 landeten auch zwei Teilnehmer aus der DACH-Region.

Auf dem ikonischen Par-72-Kurs im TPC Sawgrass startete Scheffler am Donnerstag mit einer 67 und lag damit zwei Schläge hinter einem Führungstrio. Daraus konnten sich Wyndham Clark und Xander Schauffele auch im weiteren Turnierverlauf behaupten. Rory McIlroy dagegen spielte nach seiner vielversprechenden Auftaktleistung keine Rolle mehr im Titelrennen.

Am Freitag wurde Scheffler von Nackenproblem geplagt und deshalb sogar auf dem Platz massiert. Trotzdem lieferte der Weltranglistenerste eine 69 ab. Rückblickend legte er damit den Grundstein für seinen späteren Sieg. Die Hauptfigur der zweiten Runde war jedoch Clark, der seine 65 vom Vortag einfach wiederholte. Nach 36 Löchern betrug sein Zwischenergebnis 14 unter Par und sein Vorsprung auf den Rest des Feldes vier Schläge.

Doch am Samstag konnte der Spitzenreiter dieses unfassbare Niveau nicht mehr halten und wurde von Schauffele überholt. Dieser beendete die 54 Löcher mit einem Zwischenergebnis von −17. Einen Schlag dahinter folgte Clark, zwei Schläge dahinter Brian Harman, dem am Moving Day eine 64 gelungen war. Scheffler hatte sich etwas erholt und belegte nach einer 68 in der dritten Runde mit −12 den geteilten fünften Rang. Mit fünf Schlägen Rückstand ging er also ins Finale – ein dickes Brett, das es zu bohren galt.

Scheffler auf der Überholspur

Doch am Sonntag präsentierte sich Scheffler in blendender Verfassung. Von seinen Nackenproblemen war nichts mehr zu sehen. Mit einem Eagle und drei Birdies auf den Front Nine schloss er zu Clark und Schauffele auf, die sich zunächst schwertaten.

Als die beiden dann aber besser in ihre Schlussrunde fanden und auch Harman Druck aufbaute, entbrannte ein packender Vierkampf an der Spitze. Zwischenzeitlich übernahm Schauffele wieder die Führung, doch zwei aufeinanderfolgende Bogeys auf der 14 und 15 warfen ihn zurück.

Xander Schauffele schaut seinem abgeschlagenen Ball hinterher
Xander Schauffele machte sich lange Hoffnung auf den Turniersieg.

Der beste Spieler unter den Titelanwärtern blieb eindeutig Scheffler, der im Gegensatz zu seinen drei Konkurrenten fehlerfrei blieb. Mit zwei aufeinanderfolgenden Birdies auf der elften und zwölften Bahn sowie einem weiteren Schlaggewinn auf der 16 schraubte er seinen Score auf −20. Damit lag er auf der Zielgeraden erstmals in alleiniger Führung.

Drama auf dem letzten Loch

Auf der 18 hatte Scheffler sogar die Chance, auf −21 zu stellen, doch sein Birdie-Putt fiel nicht. Damit blieb der Ausgang völlig offen, denn das Verfolgertrio ging nach ihm mit je einem Schlag Rückstand auf die letzte Bahn. Ein Birdie hätte also ein Playoff erzwungen.

Hintereinander verfehlten Harman und Schauffele das Fairway, retteten sich aber beide mit dem Annäherungsschlag auf das Grün. Ihre Birdie-Putts waren allerdings nicht von Erfolg gekrönt. Im Titelrennen verblieb damit nur noch Clark, der im Endspurt auch den besten Eindruck hinterlassen hatte.

Was dann passierte, wird in Zukunft noch häufig in Rückblicken auftauchen: Sein Birdie-Putt aus gut fünf Metern schien auf der perfekten Linie, erwischte jedoch die Lochkante und lippte aus. Während Clark sein Pech nicht fassen konnte, erreichte Scheffler die Nachricht seines Sieges.

Der beste Spieler der Welt

Der alte und neue Champion hatte sich mit einer sensationellen 64 in der Schlussrunde diesen Triumph verdient. Erstmals in der 50-jährigen Turniergeschichte konnte der Vorjahressieger seinen Titel erfolgreich verteidigen – im wahrsten Sinne des Wortes eine Ausnahmeleistung. Weil sein Rückstand vor dem Finale fünf Schläge betragen hatte, stellte Scheffler außerdem den Rekord für das größte Comeback bei der Players Championship ein. Diesen hält er nun zusammen mit Justin Leonard (1998) und Henrik Stenson (2009).

Blick auf das 17. Green im TPC Sawgrass bei The Players 2024
Das legändre 17. Green des TPC Sawgrass.

Und nicht zu vergessen: In der Vorwoche hatte Scheffler mit dem Arnold Palmer Invitational ja schon ein Signature Event gewonnen – und zwar deutlich. All das untermauert seinen derzeitigen Status als Aushängeschild des Golfsports. Es kann keinen Zweifel daran geben, dass der Weltranglistenerste seine Position zu Recht innehat.

Schmid und Straka überzeugen

Von den drei Teilnehmern aus der DACH-Region schafften es zwei ins Wochenende. Einzig Stephan Jäger hatte mit Even Par den Cut um einen Schlag verpasst. Rückblickend war ein unerwartetes Triple Bogey zum Abschluss seiner ersten Runde wohl der Knackpunkt.

Ein deutscher Landsmann brillierte bei seinem Turnierdebüt: Matti Schmid spielte in den ersten beiden Runden jeweils eine 68. Damit tauchte er zwischenzeitlich inmitten der großen Namen an der Spitze des Leaderboards auf. Am Wochenende fiel er zwar mit zwei Even-Par-Runden etwas zurück, doch sein geteilter 26. Platz ist trotzdem ein großer Erfolg.

Noch besser war der Österreicher Sepp Straka, der mit einer bemerkenswerten Konstanz überzeugen konnte. Eine 68 zum Auftakt, dreimal die 70 hinterher – das reichte in der Endabrechnung für den geteilten 16. Rang.

Fotos: AFP

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert