McIlroy bezwingt Reed bei verzögertem Dubai-Event

Ein Golfspieler schlägt ein Golfball mit seinem Schläger und im Hintergrund sieht man Wolkenkratzer

Rory McIlroy hat zum dritten Mal in seiner Karriere die HERO Dubai Desert Classic gewonnen. Der Weltranglistenerste setzte sich in einem spannenden Finish gegen LIV-Golfer Patrick Reed durch, mit dem er sich zuvor verbale Scharmützel geliefert hatte.

Die HERO Dubai Desert Classic startete denkbar ungewöhnlich. Der erste Turniertag konnte erst mit circa sieben Stunden Verspätung beginnen. In der Nacht zuvor hatte es so stark geregnet, dass der gesamte Platz unter Wasser stand. Dank des unermüdlichen Einsatzes des Greenkeeping-Teams wurde das Wasser aus den Bunkern gepumpt und der Rest der Anlage ebenfalls wieder turnierfest gemacht.

Glücklicherweise ging es dann mittags los. Allerdings konnte etwa die Hälfte des Teilnehmerfeldes die erste Runde nicht am Donnerstag, sondern erst am Freitagvormittag beenden. Die Verspätung führte am Ende dazu, dass es zu einem Monday-Finish kam. Die Turnierleitung hatte entschieden, dass die letzte Runde für das komplette Starterfeld erst am Montag ausgetragen werden könne.

Weltklassestart für die weltbesten Amateure Ludvig Aberg aus Schweden und Michael Thorbjornson aus den USA

Aber beginnen wir an Tag 1: Obwohl der Schwede Ludvig Aberg als aktueller erster der Amateurweltrangliste mit einem Bogey in das Turnier startete, zeigte er auf dem Rest der Runde eine Weltklasseleistung und spielte mit einem Tagesergebnis von -7 auf dem geteilten ersten Platz an der Spitze des Leaderboardes mit.

Er lag damit nach Tag 1 sogar noch vor dem Weltranglistenersten Rory McIlroy. Dieser beendete die erste Runde dank eines Birdie, Eagle, Birdie Finish mit – 6. Das gleiche Ergebnis spielte am ersten Tag übrigens auch dessen „Lieblingskontrahent“ Patrick Reed. Die LIV Tour Spieler sind also nicht ganz außen vor.

Tag 2 und 3 gehörten jedoch dem Kollegen von Aberg aus dem Amateurbereich. Der Amateur-Weltranglistenzweite Michael Thorbjornson aus den USA spielte sich an Tag 2 und dem Moving Day mit einem Ergebnis von -9 bis an die Spitze heran. Diese wurde jedoch am Ende mit einem Ergebnis von -15 vom Nordiren Rory McIlroy angeführt.

Packender Zweikampf der „Lieblingskontrahenten“ Rory McIlroy und Patrick Reed am Finaltag

Es sollte sich alles zu einem Duell zwischen den beiden Kontrahenten Patrick Reed und Rory McIlroy entwickeln, die sich bekanntermaßen verbal nichts schenken und sich gegenseitig immer wieder angreifen. Während Patrick Reed ein Birdie nach dem anderen spielte, benötigte Rory McIlroy immerhin neun Loch, um sein erstes Birdie des Tages auf der Scorekarte zu notieren.

Beide spielten nur eine Bahn voneinander getrennt und während McIlroy auf Bahn 15 ein Bogey notieren musste, passierte dies gleichzeitig auch Reed auf der 16 und beide lagen zu dieser Zeit auf – 17. Nun begann ein Nervenkrieg und Reed verzog seinen Abschlag – ebenso wie am Vortag – in eine missliche Lage. Lag er am Moving Day mit seinem Drive hoch in einer Palme, fand er seinen Abschlag am Finaltag in den Büschen der Wastearea wieder. Er konnte allerdings das up-and-down zum Par retten.

McIlroy feuerte hingegen seinen Drive auf der 17 (Par4) bis auf das Grün, konnte von dort aus mit zwei Putts zum Birdie verwandeln und mit einem Schlag Vorsprung vor Reed auf die 18 gehen. McIlroys Abschlag auf der 18 wurde etwas zu lang und blieb gerade noch vor dem Wasserhindernis auf der rechten Seite des Fairways liegen. Patrick Reed verwandelt seinen Putt zum Eagle nicht, sicherte sich jedoch mit dem anschließenden Birdie Putt ein Gesamtergebnis von -18.

Der Krimi zwischen den beiden Kontrahenten nahm sein Ende, indem McIlroy seinen dritten Schlag auf der Schlussbahn fünf Meter hinter die Fahne legte und von dort aus zum Birdie-Birdie-Finish zum Gesamtergebnis von -19 einlochte.  McIlroy holte sich damit nach 2009 und 2015 zum dritten Mal den Sieg bei der HERO Dubai Desert Classic und nahm freudestrahlend den Siegerscheck über 1,53 Millionen US Dollar in Empfang.

Weitere LIV Tour Spieler im Spitzenfeld, deutsche Spieler im leichten Aufwärtstrend

Es zeigte sich allerdings auch, dass einige Spieler der LIV Tour weiterhin zu den Besten gehören. Ian Poulter – der lange ganz vorne an der Spitze mitspielte – hatte Pech auf der 18, als sein dritter Schlag im Wasser landete. Das abschließende Doppelbogey ließ ihn von Rang 4 auf ein Gesamtergebnis von -13 und den geteilten sechsten Platz abrutschen. Henrik Stenson spielte am Finaltag eine 64 und konnte damit das Turnier auf dem geteilten achten Platz beenden.

Immerhin zeigten einige der deutschen Spieler einen leichten Aufwärtstrend. Maximilian Kieffer konnte erneut seine Form bestätigen. Er spielte anfangs eine starke Schlussrunde, musste aber auf den letzten Bahnen nochmal drei Bogeys notieren. Er beendete Turnier bei -7 auf dem geteilten 37. Platz. Marcel Schneider, Yannik Paul und Nicolai von Dellingshausen schafften ebenfalls den Cut und landeten am Ende im hinteren Mittelfeld.

Foto: AFP

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert