Porsche Singapore Classic: Ein Hauch von Sawgrass

Ein Golfer von hinten beim Abschlag

Nachdem die DP World Tour in der vergangenen Woche aufgrund der Players Championship eine Pause eingelegt hat, geht es nun mit dem Asian Swing weiter. Bei dessen Auftakt könnten Zuschauer ein Déjà-vu erleben, denn das 17. Loch in Singapur ist dem im TPC Sawgrass nachempfunden. Auch zwei der Teilnehmer waren zuletzt noch in Florida zu sehen.

Mit Spannung erwartet wird die Rückkehr von Matthieu Pavon. Es ist sein erster Start auf der DP World Tour, nachdem er im Endspurt der vergangenen Saison die Spielberechtigung für die PGA Tour gewonnen hatte. Dort gehört er bislang zu den positiven Überraschungen des Jahres. Der Rookie hat nicht nur bereits sein erstes Turnier gewonnen, sondern auch zwischenzeitlich die FedExCup-Wertung angeführt. Bei der Players Championship verpasste er zwar den Cut, doch in Singapur gilt er natürlich trotzdem als einer der Topfavoriten.

Der andere illustre Gast ist Shane Lowry, dessen Formkurve zuletzt deutlich nach oben zeigte. Seine Bilanz beim Florida Swing der PGA Tour im März: geteilter Vierter beim Cognizant Classic, alleiniger Dritter beim Arnold Palmer Invitational und immerhin ein geteilter 19. Rang bei der Players Championship. Wenn er an diese Leistungen anknüpfen kann, dürfte er beim Singapore Classic um den Sieg mitspielen.

Shane Lowry hockt vor dem Ball auf dem Green
Shane Lowry (Foto: Getty)

Auch Rasmus Højgaard ist wieder dabei, nachdem er sich Anfang dieses Monats auf der PGA Tour versucht hat. Es ist deshalb sein erster Start auf der DP World Tour seit Mitte Februar. Im International Swing war er mehrfach knapp an einem Sieg vorbeigeschrammt. Nun unternimmt er also einen neuen Anlauf.

Mit Paul Casey geht außerdem ein LIV-Profi ins Rennen, der sich in dieser Saison bislang stark präsentiert hat. In der Einzelwertung der umstrittenen Tour belegt er den vierten Platz, in der Teamwertung mit dem Crushers GC sogar den ersten. Beim jüngsten Event in Hongkong verpasste er seinen Premierensieg erst im Playoff. Durchaus möglich, dass er sich stattdessen seinen 16. Titel auf der DP World Tour schnappt.

Nicht nur prominente Gäste, sondern auch hochkarätige Stammspieler

Die Stammbesetzung der DP World Tour will es den Besuchern und Rückkehrern aber natürlich möglichst schwer machen. Rikuya Hoshino ist als Zweiter im Race to Dubai der höchstplatzierte Teilnehmer. Tom McKibbin beeindruckt derzeit mit seiner Konstanz. Thriston Lawrence und Jordan Smith sind hungrig, nachdem sie sich zuletzt bei der Jonsson Workwear Open den zweiten Rang geteilt haben.

Aus der DACH-Region reist eine zehnköpfige Delegation nach Südostasien. Dabei kommt der Großteil wie üblich aus Deutschland: Mit Maximilian Kieffer, Hurly Long, Yannik Paul, Maximilian Rottluff, Marcel Schneider und Freddy Schott haben sich sechs Spieler angemeldet. Aber auch Österreich ist mit Lukas Nemecz, Matthias Schwab und Bernd Wiesberger vielzählig vertreten. Joel Girrbach ist der einzige Schweizer im Feld.

Zweite Ausgabe des jungen Turniers

Das Singapore Classic gehört zu den jüngsten Turnieren auf der DP World Tour. Erst im vergangenen Jahr fand die Premiere statt, bei der Ockie Strydom eine furiose Aufholjagd mit dem Sieg krönte. Diesmal tritt er erneut an und versucht, seinen Titel zu verteidigen.

Gespielt wird wieder im Laguna National Golf Resort Club. Das Turnier mag neu sein, doch der Austragungsort hat seine Geschichte auf der DP World Tour. Zwischen 2002 und 2007 war das Singapore Masters zu Gast. Außerdem fand dort im Jahr 2014 die letzte Ausgabe der Ballantine’s Championship statt, die zu diesem Zweck in „The Championship at Laguna National” umbenannt wurde.

Matthieu Pavon ballt die Faust zum Jubel
Matthieu Pavon (Foto: Getty)

Beide Events wurden allerdings auf dem Masters Course ausgetragen. Das Singapore Classic ist dagegen auf dem Classic Course zu Hause – auch als „The Beast” bekannt. Dabei handelt es sich um einen Par-72-Platz, der 7.420 Yards (6.781 Meter) lang ist. Dem bedrohlichen Namen zum Trotz kam Strydom im vergangenen Jahr auf ein Gesamtergebnis von 19 unter Par.

Ein Highlight des Kurses ist das 17. Loch, dessen Inselgrün dem berühmten im TPC Sawgrass gleicht. Der größte Unterschied: Mit 180 bis 200 Yards spielt sich die Bahn deutlich länger als ihr Vorbild, das nur etwa 130 Yards misst. Wenn es im Finale um alles geht, könnte hier die Entscheidung fallen.

Der Austragungsort orientiert sich also an der Players Championship, die Preisgelder sind aber natürlich nicht zu vergleichen. Insgesamt werden beim Singapore Classic 2,5 Millionen US-Dollar ausgeschüttet, von denen der Sieger 425.000 erhält. Das ist jeweils ein Zehntel von dem, was es beim Flagschiff-Event der PGA Tour zu gewinnen gab.

Titelbild: Porsche

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert