Wie der Solheim Cup aus dem Schatten des Ryder Cup trat

Das europäische Team mit der Trophäe des Solheim Cup

Heute ist der Solheim Cup als Pendant zum Ryder Cup der Herren als das wichtigste Golf-Mannschaftsturnier zwischen Europa und den USA angesehen. So populär war es allerdings nicht immer.

1990 schlug Laura Davis den ersten Ball des Solheim Cup in die Ferne – und wurde dabei von kaum jemandem bejubelt, denn zu dieser Zeit war das Interesse an dem neuen Event äußerst gering. Presse und Zuschauer waren kaum vertreten und das Turnier stand im Schatten seines männlichen Pendants: dem Ryder Cup.

Im Laufe der Jahre entwickelte sich das Turnier jedoch zu einem der wichtigsten für den internationalen Frauen-Golfsport. So hatte sich der US-amerikanische Gründer des Schlägerherstellers Ping und des Events Karsten Solheim das sicherlich vorgestellt.

Die Austragung des Turniers 2002 zählt bis heute zu den spannendsten Matches in der Geschichte des Solheim Cup. Es war das erste Jahr, in dem die Teilnehmerinnen im selben Format spielten wie die Herren beim Ryder Cup: vier Fourballs und Foursomes an den ersten beiden Tagen und zwölf Einzel-Matches am dritten Tag.

Laura Davies als Aushängeschild des Solheim Cup

Im Stundentakt wechselten sich das europäische und US-amerikanische Team mit der Führungsposition ab. Erst am Sonntag hatten die USA in den Einzelwettkämpfen dann die besseren Karten und setzten sich mit sieben von zwölf gewonnenen Matches und dem Endergebnis von 15,5:12,5 gegen die europäische Konkurrenz durch.

Auch Davies war dabei mit von der Partie. Die Engländerin gehörte seit dem Beginn des Solheim Cup zum Inventar. Bis 2013, als sie erstmals eine Teilnahme verpasste, hat sie zwölfmal an dem prestigeträchtigen Event teilgenommen und 46 Matches gespielt – so viel wie keine andere Proette.

2023 fallen Ryder- und Solheim Cup erneut zusammen

Bis heute konnten die USA bei insgesamt 16 Solheim-Cup-Turnieren zehnmal die beliebte Trophäe mit nach Hause nehmen. Ende August ist es wieder soweit und die Top-Spielerinnen aus beiden Kontinenten werden sich im Inverness Club in Toledo, Ohio die Ehre geben. Da der Ryder Cup im vergangenen Jahr aufgrund der Corona-Pandemie pausieren musste, fällt er nun wieder auf dieselben Jahre wie sein weibliches Pendant.

2001 setzten die Herren aufgrund der Terroranschläge vom 11. September zum ersten Mal aus, womit die Turniere auf die geraden Jahreszahlen fielen. Damals mussten die Damen sich damit arrangieren und der Solheim Cup wechselte auf die ungeraden Jahreszahlen, weshalb die Golferinnen sowohl 2002 als auch 2003 spielten. Ob eines der beiden Turniere zukünftig wieder in einen anderen Rhythmus wechselt, ist derzeit nicht klar. Sicher ist allerdings, dass die beiden Turniere auch 2023 in zwei aufeinanderfolgenden Wochen auf dem europäischen Kontinent ausgetragen werden sollen.

Titelbild: AFP

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert