Tour-Roundup: Über einen Sieg, eine Nominierung und Kampfgeist
Da die restlichen Touren nach den Finalen bereits in der Weihnachtspause sind, wurde am vergangenen Wochenende nur auf der PGA Tour gespielt. Viktor Hovland sicherte sich seinen dritten Titel des Jahres. Doch auch abseits des Platzes war einiges los in der Golfwelt.
Mit einem Sieg hatte Viktor Hovland zu Beginn der Finalrunde bei der Hero World Challenge nicht gerechnet. Der Norweger lag sechs Schläge hinter dem Führenden Collin Morikawa und startete mit soliden Pars in die letzte Runde. Mit diesen konnte er sich zunächst allerdings nicht in Richtung Ranglistenspitze spielen.
Doch offenbar konnte Morikawa die Nerven auf der Front Nine nicht behalten und beendete diese mit 41 Schlägen. Hovland witterte seine Chance und schlug drei Birdies in Folge. Als er an der 9 einen Blick auf das Leaderboard erhaschen konnte, wurde ihm klar, dass er Chancen auf den Titel hat, wenn er auch an den letzten neun Löchern überzeugen würde.
Und genau das tat der 24-Jährige. Mit Eagles am 14. und 15. Loch und einem Birdie auf der 16 setzte sich der Profi von der Konkurrenz ab, sodass ihm auch zwei darauffolgende Bogeys nichts mehr anhaben konnten. Am Ende kürte er sich mit einem Schlag vor Scottie Scheffler zum Sieger der Hero World Challenge.
Bryson DeChambeau: Gedanken an ein Karriereende
Mit von der Partie war auch Bryson DeChambeau, der sich mit Rundenergebnissen von 69-64-73-74 auf dem geteilten 14. Rang platzierte. Erst kürzlich veröffentliche die New York Post ein interview mit dem Golfer, in dem er offen über eine besonders schwierige Phase seiner Karriere spricht.
Wer die News der PGA Tour verfolgt, dürfte mitbekommen haben, dass DeChambeau nicht gerade als Liebling unter den Spielern bekannt ist. Insbesondere seine ewigen Auseinandersetzungen mit Brooks Koepka wurden in den Medien immer wieder stark diskutiert und kritisiert. Dem konnte der 28-Jährige offenbar nicht mehr standhalten und begann, an seinen Qualitäten zu zweifeln.
„Es gab einen Zeitpunkt, an dem ich das Gefühl hatte, mit dem Spielen aufhören zu wollen“, berichtete DeChambeau der Zeitung. Für eine Zeit zog sich der Profi aus dem Turniergeschehen zurück und suchte Unterstützung bei Freunden und Familie, die ihn an seine Stärken erinnern mussten. Schauspieler Chris Pratt gab ihm einen besonders hilfreichen Tipp, den der Golfer nun annehmen will: „Er sagte mir, wenn du auf dem Golfplatz bist, werden die Leute dich darüber definieren und dich mit dem Golf in Verbindung bringen. Was dich aber wirklich ausmacht, ist die Person, die du außerhalb des Golfsports bist. Du musst es als eine Gelegenheit sehen, den Leuten zu zeigen, wer du wirklich bist.“
Nelly Korda in Forbes-Liste geehrt
Zweifel an sich und ihrer Golfkarriere dürfte Nelly Korda derzeit nicht haben. Die 23-Jährige wurde vom Forbes Magazine unter die Top 30 der erfolgreichsten Sportler und Beauftragten der nordamerikanischen Sportindustrie gewählt. Als einzige Vertreterin des Golfsports taucht die US-Amerikanerin in der seit zehn Jahren erscheinenden Liste auf.
Viermal konnte sich Korda in diesem Jahr gegen die Konkurrenz durchsetzen. Der größte Erfolg dabei war wohl der Sieg der olympischen Goldmedaille in Tokio. Außerdem erinnert das Magazin an die steile Karriere, die die Proette bereits hinter sich hat. Im Alter von nur 14 Jahren gelang ihr zum ersten Mal der Cut bei der US Women’s Open. Sie bahnte sich ihren Weg bis zur Spitze der Weltrangliste, auf der sie derzeit vor Jin Young Ko und Inbee Park thront.
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